TANZEN
Seit 1992 hat sich der Tanzsport als eigene Sparte im Sportverein Abbesbüttel e.V. etabliert. Die Tanzsportsparte musste leider den aktiven Sportbetrieb einstellen, weil wir gerade keine Vortänzer haben. Wir bemühen uns Ersatz zu finden, was allerdings für einen so kleinen Sportverein, wie wir es sind, sehr schwierig ist. Bisher haben wir ein breites Repertoire an Tänzen umschichtig wieder zum Leben erweckt. Von Rumba, Samba, Cha-Cha-Cha, über langsamen Walzer, Wiener Walzer, Slow-Fox, und Quickstepp bis hin zum Disco-Fox, Jive, Tango, und auch mal ein Paso Doble, oder eine Salsa. Leider gibt es so viele Tänze, die man über das Jahr verteilt gar nicht alle genügend auffrischen kann… aber wir freuen uns, jeden Mittwoch wieder, auf schon längst vergessene „neue“ Tanzfolgen, wenn wir denn dann wieder über neue Vortänzer verfügen…
Unser Ziel ist es den Spaß am Tanzsport und der damit verbundenen Bewegung zu genießen. Es gibt keinen Leistungsdruck, jeder tanzt so gut, wie es eben geht. Wir hechten an den Wochenenden auch nicht von einem Tanzwettbewerb zum nächsten, vielmehr möchten wir allen Teilnehmern die Möglichkeit geben, bei den nächsten Tanzveranstaltungen eine gute Figur auf dem Parkett abgeben zu können.
Damit wollen wir hiermit auch jeden ansprechen, der schon einmal in seiner Jugend einen Tanzkurs belegt hat, und nun vielleicht die einen oder anderen Tanzschritte wieder mal auffrischen möchte. Aber auch „Tanzneulinge“ sind bei uns gerne gesehen. Bei entsprechender Anzahl werden wir dann einen Anfängerkurs ins Leben rufen. Haben wir Euer Interesse geweckt, dann meldet Euch einfach bei der Spartenleiterin.
Gesundheit:
Tanzen fördert die Gesundheit. Aus verschiedenen Studien bekannt, vermindert Tanzen das Risiko im Alter an Demenz zu erkranken. Gleichzeitig regt das Tanzen die Produktion von Nervenzellen an, wie es auch den Kreislauf anregt. Ebenso fördert Tanzen die muskuläre Stützfunktion der Wirbelsäule.
Trainingszeiten:
...finden zur Zeit leider nicht statt, aber ansonsten, jeden Mittwoch von 20:00 Uhr bis 21:30 Uhr im SGH Abbesbüttel (Kreuzwinkel) mit anschließendem gemütlichem Zusammensitzen. Die Kosten für das Tanztraining setzen sich zusammen aus dem Mitgliedsbeitrag des Sportvereins und dem jährlich neu festgesetzten Spartenbeitrag.
Spartenleiterin: Karin Scholz-Fischer
Tel.: 05304-906680
E-mail: kaschofi@t-online.de
Wissenswertes über das Tanzen
Quelle: Spiegel Online (vom 06.02.2013)
Bewegung
"Die Energie zum Tanzen ist unerschöpflich"
Noch bevor die Menschen schreiben konnten, tanzten sie. Die Bewegung zur Musik verleiht Kraft und Selbstbewusstsein, sagt Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg. Im Interview erklärt der Musikkognitionsforscher, warum Tanzen entspannt und wie es gegen Krankheiten hilft.
SPIEGEL ONLINE: Ist es gesund, zum Karneval zu gehen, zu tanzen und peinliche Lieder mitzusingen?
Kreutz: Aber klar, solange man es mit dem Alkohol nicht übertreibt. Die Menschen fiebern dem Karneval entgegen, obwohl die meisten ihn schon oft erlebt haben. Sie gehen die fünfte Jahreszeit immer wieder mit neuer Frische an, weil das Bedürfnis des Menschen zu feiern beinahe unerschöpflich ist - genauso wie die Energie für das Tanzen.
SPIEGEL ONLINE: Warum tanzen wir?
Kreutz: Tanzen ist viel älter, als es schriftliche Aufzeichnungen über menschliche Kulturen gibt. Es ist ein Nebenprodukt des aufrechten Gangs früher Hominiden und steckt in unseren Genen. Wahrscheinlich ist es in der Evolution so erfolgreich gewesen, weil es geholfen hat, die kognitiven Funktionen zu verbessern. Vielleicht hat sich die Menschheit nur durch den Tanz so weit entwickelt.
SPIEGEL ONLINE: Tanzen ist essentiell für die Menschheit?
Kreutz: Während der argentinischen Militärdiktatur war der Tango verboten, heute verbieten die Islamisten, wo sie an der Macht sind, Musik und Tanz. Aber solche Gesellschaften verharren im Stillstand - und langfristig hat sich noch keine Herrschaft durchgesetzt, die den Tanz verboten hat. Tanzen ist Leben.
SPIEGEL ONLINE: Welche positiven Effekte hat das Tanzen auf den einzelnen Menschen?
Kreutz: Tanzen ist erst einmal Bewegung - und Bewegung tut uns allen gut. Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele Menschen an Übergewicht und Diabetes leiden, weil sie sich zu wenig körperlich betätigen.
SPIEGEL ONLINE: Geht die Wirkung über das schlichte Bewegen des Körpers hinaus?
Kreutz: Sicher. Das fängt schon damit an, dass es anders als beim Sport keine Trennung der Geschlechter und der Generationen gibt. Im Gegenteil, ist es ja gerade der Sinn der Sache, dass man die Geschlechter zusammenbringt.
SPIEGEL ONLINE: Welche Rolle spielt Tanzen bei der Partnerwahl?
Kreutz: Man kann potentiellen Partner vermitteln, welche körperlichen Qualitäten man hat. Koordination, Rhythmusgefühl, Schnelligkeit, das alles sind Faktoren, die beim Tanzen eine wichtige Rolle spielen. Auch wenn man überhaupt nicht im Sinn hat, mit irgendjemand etwas anzufangen, allein darzustellen, was möglich wäre, was man drauf hat, ist doch ein wesentlicher Aspekt der persönlichen, sozialen und sexuellen Identität - und deshalb wichtig für das Selbstbewusstsein.
SPIEGEL ONLINE: Jemand, der gut tanzt, kann einem leicht den Kopf verdrehen?
Kreutz: Zumindest haben wir in einer Studie mit Tango-Paaren festgestellt, dass bei beiden Tanzpartnern verstärkt das Sexualhormon Testosteron ausgeschüttet wird - welche Auswirkung das hat, können wir im Moment noch nicht sagen. Außerdem konnten wir nachweisen, dass bei Tangotänzern durch die Musik während des Tanzens die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel sinkt. Ohne Musik ändert sich im Cortisolgehalt dagegen wenig.
SPIEGEL ONLINE: Tanzen hilft also gegen Stress?
Kreutz: Ja, sich zu Musik zu bewegen, sei es nach Tanzschritten oder frei, wirkt entspannend und ist eine Wohltat für die Seele.
SPIEGEL ONLINE: Sie sprechen von einem klassischen Paartanz - hat das Tanzen in der Disco einen ähnlichen Effekt?
Kreutz: Die Studien, die es über die Wirkung des Tanzes auf Körper und Psyche gibt, wurden vor allem mit Paartänzern gemacht. Aber Tanzen in der Disco wirkt bestimmt ähnlich - Millionen von Discotänzern können nicht irren, wenn das Tanzen sie froh macht. Es hilft vielen Menschen, mit ihrem Alltagsstress besser umzugehen. Denn auch wenn man alleine tanzt, gibt einem die Bewegung im Rhythmus eine fast schon familiäre Geborgenheit. Paartänze und Volkstänze fordern mehr den Geist, weil die Bewegungen ja geplant sind, anders als beim freien Tanzen.
SPIEGEL ONLINE: Hat das Tanzen auch einen langfristigen Effekt auf die Gesundheit?
Kreutz: In einer großen epidemiologischen Studie konnte gezeigt werden, dass Paartanzen das Demenzrisiko reduziert - und zwar um 76 Prozent, und damit weitaus besser wirkt als Kreuzworträtsellösen, 47 Prozent, und Lesen, 35 Prozent. Wir wissen, dass musizierende Kinder, ihre verbale Merkfähigkeit verbessern. Dieser positive Effekt gilt auch für Erwachsene. Anscheinend ist das Tanzen eine so komplexe Angelegenheit, das Motorik, Aufmerksamkeit, Langzeitgedächtnis und Kurzzeitgedächtnis beansprucht. Es wird weit unterschätzt, wie viel Hirnkapazität das gemeinsame Tanzen in Anspruch nimmt.
SPIEGEL ONLINE: Kann Tanzen auch heilsam sein?
Kreutz: In einer aktuellen Studie wird von einer Patientin mit Multipler Sklerose berichtet, die nach einer fünfmonatigen Tanztherapie tatsächlich auf eine von zwei Gehilfen verzichten konnte. Bei Parkinson-Patienten konnte nachgewiesen werden, dass durch angeleitetes Tanzen sehr starke Verbesserung in ihrer Mobilität erreicht werden konnte. Das sind äußerst eindrucksvolle Hinweise auf quasi pharmakologische Wirkungen von Musik und Tanz.
SPIEGEL ONLINE: Wie kann das Tanzen das bewirken?
Kreutz: Vor allem über die Psyche. In Therapien will man erreichen, dass sich die Menschen etwa von ihrem schlechten Befinden distanzieren. Es ist sehr positiv für das Selbstbild, wenn ich als Patient merke: Ja, ich habe noch etwas unter Kontrolle und: Ich habe schöne Empfindungen. Man geht davon aus, dass der Puls in der Musik die Menschen antreibt, auch wenn die Motorik sonst durch Erkrankungen stark gestört ist. Medikamente und Operationen mögen die physische Ursache eines Problems bekämpfen - sie reichen allein bei weitem nicht aus, um Menschen Wohlbefinden und Lebensqualität zu verschaffen.
SPIEGEL ONLINE: Wann sollte man anfangen zu tanzen?
Kreutz: Wenn irgend möglich, schon als Kind. Wir haben das Problem, dass Kinder, die sich früh wenig bewegen und sich falsch ernähren, ihr Leben lang ihr Übergewicht kaum mehr in den Griff bekommen. Wir konnten außerdem in einer Studie zeigen, dass tanzende Grundschüler weniger aggressiv eingestellt sind als Mitschüler, die nicht tanzen. Es wäre dringend angezeigt, in den Schulen das Tanzen zu lehren, weil Kinder davon körperlich und seelisch sehr stark profitieren. Also am besten für die Gesundheit ist, sich früh im Leben mit dem Tanzvirus anstecken - und dann ein Leben lang damit infiziert zu bleiben. Es ist nie zu spät, damit anzufangen.
Das Interview führte Frederik Jötten
URL: http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/wie-tanzen-als-medizin-wirkt-und-gluecklich-macht-a-881579.html
Quelle: Spiegel Online (vom 24.02.2016)
Demenz vorbeugen
Tanzen hält auch das Gehirn fit
Von Gerlinde Gukelberger-Felix
Singen, musizieren, tanzen: Das alles fordert das Gehirn - und kann so wahrscheinlich vor einer Demenz schützen. Musik beeinflusst unsere Gefühle. Manch einer schmettert morgens unter der Dusche sein Lieblingslied und beginnt den Tag gut gelaunt. Teenager mit Liebeskummer heulen zu ihren liebsten traurigen Songs. Musik bringt uns außerdem in Bewegung und könnte so dabei helfen, die geistigen Fähigkeiten auch im Alter zu erhalten. Denn Bewegung lässt neue Nervenzellen sprießen. Doch ebenso gilt: Werden diese nicht durch geistiges Training gefordert, verkümmern sie wieder. Bewegung allein reicht also nicht.
Deutsche Forscher haben deshalb untersucht, ob das Erlernen komplexer Tanzschritte, das Bewegung mit geistiger Herausforderung verknüpft, Menschen über 60 Jahren hilft, geistig fit zu bleiben. 60 Probanden, im Schnitt 68 Jahre alt, nahmen an der zunächst auf sechs Monate angesetzten Studie teil. Die eine Hälfte machte Fitness- und Kraftübungen - Hanteltraining, Stretching, Schwimmen, Fahrradergometer und Walking -, die andere Hälfte absolvierte ein spezielles Tanztraining, berichten der Neurologe Notger Müller von der Neurologischen Uniklinik in Magdeburg und die Sportwissenschaftlerinnen Anita Hökelmann und Katrin Rehfeld. Am Schluss blieben in jeder Gruppe etwa 20 Probanden übrig. Die übrigen 20 Probanden hatten nicht oft genug am Tanz- oder Fitnesstraining teilgenommen.
Wechselnde Choreografie
Das Tanztraining war anspruchsvoll. "Es handelt sich um ein komplexes Tanzprogramm, am ehesten zu vergleichen mit Formationstanz, bei dem die Teilnehmer in der Gruppe zweimal die Woche für 90 Minuten regelmäßig neue Schritte und Figuren einstudieren. Das Programm und die Choreografie wechselten alle vier Wochen", sagt Rehfeld. "Die Probanden mussten sich auf verschiedene Genres einstellen, mussten jeweils neue Tanzschritte erlernen und erhielten so neue Reize."
Die Senioren übten Tanzschritte zu Rock'n'Roll, Country-Musik, Popsongs aus den Charts, Jazz- und Swing-Musik sowie zu lateinamerikanischen Melodien ein. "Vor allem der Rock'n'Roll regte die Teilnehmer an, eigene Bewegungen auszuprobieren", sagt Rehfeld. Es sei ein spielerisches Lernen, das emotional ansprechend ist. "Neben Akustik und Navigieren im Raum sind auch das Erinnern an die relativ komplexen Bewegungsabfolgen und der Gleichgewichtssinn gefordert", sagt Müller.
Nach sechs Monaten hatten die Tänzer eine deutlich verbesserte Aufmerksamkeit. Auch Wachsamkeit, geteilte Aufmerksamkeit, Gleichgewicht und Flexibilität hatten sich durch das Training verbessert. Bei den Fitnesssportlern galt das nur für ihre Wachsamkeit.
Sowohl die Gehirne der Tänzer als auch jene der Fitnesssportler waren gewachsen, wenn auch in unterschiedlichen Regionen. Aber nur bei den Tänzern kam es im Serum zu einem Anstieg des Nervenwachstumsfaktors, dem Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF). Er ist für die Bildung von
Nervenzellen und für das Langzeitgedächtnis wichtig. "Offenbar haben sich bei den Tänzern neue Nervenzellen gebildet", sagt Müller. Und die Gedächtnisleistung? Sechs Monate Tanztraining waren zu kurz, um entsprechende Verbesserungen in der Gedächtnisleistung zu sehen. "Nachdem die Studie um zwölf Monate verlängert wurde, zeigten sich jedoch auch Unterschiede im verbalen Gedächtnis und zwar eindeutig zugunsten der Tänzer", berichtet der Magdeburger Neurologe. Deshalb ist anzunehmen, dass das Tanztraining den geistigen Abbau bei einer möglichen leichten Demenz verzögert.
Einfluss der Musik
Kein Tanz ohne Musik - welche Rolle spielt diese für die Denkfähigkeit und Gedächtnisleistung? Musik beeinflusst Körper und Psyche, das ist unbestritten. Und das menschliche Gehirn? "Gut gemachte Studien haben gezeigt, dass Musikhören kurzfristig positive Wirkungen auf die Denkfähigkeit hat, wenn es Musik ist, die anregt und gefällt. Es kommt also wirklich darauf an, wie das, was ich gerade höre, meine Stimmung verbessert und zugleich auch zum Denken anregt", sagt der Musikkognitionswissenschaftler Gunter Kreuz von der Universität Oldenburg.
Einen langfristigen Effekt verspüren all jene, die selbst musizieren. Musizieren verändert nämlich die Hirnstrukturen, insbesondere die, die auch mit Hörverarbeitung zu tun haben. Es gibt Hinweise, dass musizierende Menschen erst verzögert an einer Demenz erkranken. "Musizieren kann also zu langfristiger Lebensqualität im hohen Alter verhelfen", sagt Kreutz. Es sei entscheidend, dass man regelmäßig übt und sich beim Üben auch Ziele setzt. Und die Musik, die man erlernt, sollte auch gefallen.
Wie gut ist es für Senioren, regelmäßig in der Dusche, im Chor oder bei sonstigen Gelegenheiten ein Lied zu trällern? Wer bereits eine leichte bis mittelschwere Demenzerkrankung hat und jünger als 80 Jahre ist, profitiert laut einer finnischen Studie vom Singen: Arbeitsgedächtnis, Orientierung und etwaige depressive Symptome, aber auch Denkleistungen, die für eine selbstständige Lebensführung wichtig sind, verbessern sich.
URL: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/demenz-tanzen-soll-vergesslichkeit-vorbeugen-a-1069327.html